Ostern

Es ist wieder Ostern, der Frühling hat längst begonnen, die Landschaft um uns herum zu gestalten und zu prägen. Viel Arbeit ist für Parks und Gärten angesagt.

Im Gesellschaftlichen haben sich die Themen in den letzten Wochen ein wenig verschoben. Nach wie vor stellt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ein bedrückendes Problem dar, auch durch die Angst, dass infolge der massiven Unterstützung der Ukraine durch die USA und die EU doch noch eine Einbeziehung in die Kampfhandlungen erfolgen könnte, aber auch die Konflikte im Inneren sind  deutlicher und schärfer geworden. 

Wir werden mit beiden Problemen und vor allem mit den aus ihnen entstehenden Folgen lange leben müssen; zusammen mit den Auswirkungen der gerade überstandenen Corona-Pandemie sieht es nicht so aus, als ob wir in das Leben, das wir zum Beispiel noch im Jahr 2019 geführt haben, zurückkehren werden.

Ostern ist und bleibt eines der großen vom Christentum geprägten Feste; für die  Gläubigen ist es die wichtigste Feier im Laufe des christlichen Kirchenjahres. Ostern steht für Hoffnung und den Sieg des Lebens. Uns allen bieten die Feiertage Gelegenheiten für ein Innehalten, für das Sammeln neuer Kräfte.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dieser Seiten ein entspannendes Osterfest, eine Pause vom schwieriger werdenden Alltag. Genießen wir auch den beginnenden Frühling, um gestärkt weiterzuleben und uns dann mit neuer Kraft für unsere Ziele, Wünsche und Träume einzusetzen.

Foto: Peggy Choucair / Pixabay

Hilfe beim Zeitunglesen

Ganz ausschließen kann ich nicht, dass es bei mir einfach an der Vergeßlichkeit im Alter liegt, aber bevor ich stimmig das Gegenteil bewiesen bekomme, glaube ich fest daran, dass ich vor vielen Jahren als Student oder junger Erwachsener nicht durch Zeitungen geführt wurde: Niemand hat mich darauf hingewiesen, für wen und warum ein bestimmter Artikel lesenswert sein soll. Heute finde ich diese Hinweise bei meiner regionalen Zeitung immer wieder.

Warum eigentlich ? Glaubt die Redaktion, dass  ich durch Überschriften und Bebilderung nicht selbst bemerke, worum es geht ? Oder wird vermutet, dass die Leserinnen und Leser nicht eigenständig erkennen, wie wichtig bestimmte Informationen sind ? Oder steckt gar dahinter die Erkenntnis, dass das Leseverständnis vieler Erwachsener so sehr gesunken ist, dass Hilfe zum inhaltlichen Erfassen von Artikeln notwendig ist.

Hinweise zu einem Artikel über steigende Kosten beim Emder Freibad im Stadtteil Borssum

So gelenktes Lesen hat auch eine ganz andere Seite, wie mir bei einem Artikel ganz deutlich wurde, der sich mit den erneuten Kostensteigerungen bei der Renovierung des nicht notwendigen zweiten Freibades in Emden befasste. Wer nicht genug Zeit oder einfach keine Lust hat, jeden Zeitungsartikel komplett zu lesen und sich daher auf die Hilfe stützt, welche Leserinnen und Leser angesprochenen werden sollen, wird möglicherweise nicht nur zu Inhalten hingeführt, sondern auch von ihnen weggelenkt. Unter den Gesichtspunkten, die zum Lesen des Artikels anregen, fehlen wichtige negative Aspekte des Bauvorhabens; die erneute Kostensteigerung wird nur als Anlass der Berichterstattung erwähnt, der Zusammenhang zur Verschuldung der Stadt und die Kontroverse um die Notwendigkeit des Baus überhaupt nicht. Beim schnellen Lesen der Hilfestellung bleiben als wesentliche Angesprochene: Schwimmer, Menschen aus Borssum und Ehrenamtler.

Der vermeintliche Service erinnert mich stark an die Hilfestellungen, die zum Beispiel Facebook während der Pandemie bot, wenn in Beiträgen Meinungen oder Behauptungen zum Thema Covid geäußert wurden. In diesem Zusammenhang eingefügte Verweise und Erklärungen dienten dem Ziel, falsche Informationen zu entlarven; eine Reihe von damals als falsch bezeichneten Informationen stehen heute jedoch ganz anders da.  

Ich nehme an, dass es der Redaktion bei dem beschriebenen gelenkten Lesen nicht um bewusstes Manipulieren von Meinungen geht, sondern subjektiv wirklich ein Service geboten werden soll, aber letztlich wird hier ein neues Mittel zur Steuerung von Meinungen geprobt und eingeführt. Wer selbst denkt, braucht das nicht.

Foto Berthold Haase

Die Letzte Generation: undemokratisch und gefährlich

Eine kritische Haltung gegenüber der Gruppe Aufstand Letzte Generation hat sich in Öffentlichkeit und Medien langsam und erst spät entwickelt, für meinen Geschmack zu langsam und zu spät. Nicht nur mit der Erpressungsaktion der Gründerinnen und Gründer im Bundestagswahlkampf 2021, sondern auch mit ihren regelmäßigen Aktionen seit Anfang 2022, zum Beispiel den Straßenblockaden, zeigte die Gruppe sehr früh, dass sie die eigene politische Einstellung und darauf basierendes Handeln eindeutig über die demokratischen Regeln unseres Staates und über Meinungen, Wünsche und Befindlichkeiten einzelner Bürgerinnen und Bürger stellt.

Von Anfang an war das Argument nicht akzeptabel, dass mit den Aktionen auf drohende Klimaprobleme hingewiesen wird; das Thema wird seit Jahren in Politik und Medien bearbeitet. Den sogenannten Aktivisten ging es immer um Durchsetzen der eigenen Vorstellungen zum Thema, ohne ein  erkennbares Bemühen, durch Überzeugungsarbeit eine Mehrheit zu gewinnen. Vor allem im linken politischen Lager und in der großen Mehrheit der Medien wurden die Aktionen schöngeredet und mit dem Etikett einer angeblichen Gewaltfreiheit geschmückt. Aber ist es mir als einzelnem Staatsbürger gegenüber wirklich gewaltfrei, wenn meine Freizügigkeit grundlos eingeschränkt wird, wenn ich auf einer öffentlichen Straße nicht dann und dorthin fahren kann, wann und wohin ich möchte ? Muss tatsächlich erst ein Krankenwagen steckenbleiben, damit ein Eingriff in den Straßenverkehr zur verbotenen Handlung wird ? Muss es erst einen Todesfall geben ?

Straßenblockade einer Münchener Gruppe von Aufstand Letzte Generation im vergangenen Jahr

Die einsetzende Debatte nach dem Zwischenfall in Berlin kommt viel zu spät. Ich bin kein Jurist und kann nicht sagen, ob Begriffe wie Erpressung oder Nötigung rechtlich angebracht und vor allem juristisch anwendbar sind. Wenn aber jemand mit Worten wie wenn nicht – dann operiert, geht es für mich nicht um politische Verständigung auf Augenhöhe mit Argumenten, und das gilt erst recht, wenn die Formel lautet: wenn nicht bis – dann.

Die Gruppe Aufstand Letzte Generation akzeptiert nicht die demokratischen Strukturen unserer Gesellschaft und darauf muss die Reaktion lauten: Nein, so nicht, egal, wie die Ziele lauten und egal, wie richtig sie sein mögen. Natürlich gibt es das Grundrecht der Demonstrationsfreiheit und natürlich können diese hinderlich sein. Einmalige oder auch mehrmalige Demonstrationen zu einem Thema muss die Gesellschaft, müssen auch Einzelne aushalten, aber keine erpresserische Wiederholung über Wochen und Monate mit immer demselben Kontext, mit Forderungen, die nicht nach den geltenden Regeln diskutiert werden.

Die Entwicklung der Aktionen und Ankündigungen der Gruppe zeigt, dass die Frustration der Mitglieder offensichtlich zunimmt. Eine wesentliche Aufgabe des Staates ist es, für Sicherheit im Land zu sorgen. Für weitere verständnisvolle Hinweise ist es zu spät: Politiker müssen nun deutlich Stellung nehmen, Richter müssen klare Urteile sprechen. Mit anderen, oft benutzen Worten: Es gilt Haltung zu zeigen und Zeichen zu setzen.

Foto Letzte Generation München / Wikimedia Commons

Auf ins neue Jahr

Weihnachten ist vorbei und wir freuen uns wieder einmal über den Beginn eines neuen Jahres. Ich wünsche Allen viel Gutes für 2023, vor allem die notwendige  Gesundheit und Fitness, um Ziele zu erreichen und Erfolg zu haben.

2023 wird sicherlich wieder kein Jahr nur voller Freude und Genuß; ich denke eher, dass alte und neue Sorgen und Herausforderungen im Mittelpunkt unseres Handelns stehen werden und Lösungen für Probleme gesucht werden müssen.

Foto Annika Bitter / Pixabay

Rückschau auf das endende Jahr

Medien aller Art, analoge wie digitale, fassen gegen Ende dieses Jahres wie immer noch einmal Wichtiges und weniger Wichtiges zusammen; es gibt jede Menge Rückblicke, allgemeine und auch sehr spezielle. Anstelle eines weiteren will ich hier über einen Artikel unserer regionalen Zeitung kurz vor Weihnachten berichten, der Aspekte anschneidet, die in meinen Augen Typisches aus dem aktuellen Deutschland beschreiben, positiv wie auch negativ.

Eine 83jährige Frau wird wegen gesundheitlicher Probleme von ihrer Familie aus ihrer Wohnung heraus in ein Krankenhaus gebracht. Eine Nachbarin ist darüber offensichtlich nicht informiert und alarmiert aus Sorge die Polizei; sie hatte kein Licht und Leben in der Wohnung wahrgenommen. Die Polizei handelt schnell und läßt von der Feuerwehr fachgerecht die Tür öffnen, worauf glücklicherweise festgestellt wird, dass kein aktueller Notfall vorliegt.

So weit, so gut: Der beschriebene Fall zeigt, dass in unserem Lande Vieles gut funktioniert, vom Aufeinander achten im Umgang der Menschen untereinander bis zum schnellen Hilfseinsatz durch staatliche Einrichtungen.

Nun aber wird die Geschichte häßlich, denn ein solcher Einsatz von Polizei und Feuerwehr verursacht natürlich Kosten. Es geht um einen Betrag von etwa 300 Euro, über den die 83jährige eine Rechnung erhält. Dies sprengt wohl die finanziellen Möglichkeiten der Frau, so dass ihre Familie, die offensichtlich selbst nicht bereit ist, die Kosten zu übernehmen, ihren Ärger über eine Zeitung in die Öffentlichkeit trägt und auf Erledigung der Rechnung drängt.

Zahlen soll die Gesellschaft, in klaren Worten wir alle, denn es ist sicher nicht beabsichtigt, die besorgte Nachbarin heranzuziehen. Die kleine Begebenheit mit glücklichem Ausgang wirft die ganz grundsätzliche Frage auf, in welchem Verhältnis die Verantwortlichkeiten von Individuen und Gesellschaft zueinander stehen. Sollen oder müssen wirklich alle Eventualitäten und Widrigkeiten des Lebens von Gesellschaft und Staat abgesichert werden ?

Die Antwort müssen alle Leserinnen und Leser allein für sich selbst finden, aber: Wenn die 83jährige Frau meine Mutter gewesen wäre, hätte ich mich über die Nachbarin gefreut, die Rechnung gezahlt und dann der Nachbarin gedankt.

Frohe Weihnachten

Es ist Weihnachen und wir erleben wieder die ersehnte und gewohnte Pause mit Abstand vom routinemäßigen Alltag, wenn auch vielleicht noch nicht ganz wieder so, wie wir es gewohnt waren und auch jetzt gern hätten.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein frohes Fest: Genießt die Zeit mit der Familie, mit Freundinnen und Freunden und Bekannten so gut es geht, tankt Kraft in diesen ruhigeren Tagen. Passt gut auf euch auf und bleibt gesund !

Foto Daria Yakovleva / Pixabay