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Nie wieder Auschwitz !

Vor 79 Jahren, am 27. Januar 1945, befreiten Soldaten der sowjetischen Armee das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Die grauenvollen Verbrechen des faschistischen deutschen Regimes haben seitdem einen Ort und ein Wort als Symbol der Erinnerung und der Mahnung, die Millionen Menschen, die zum Opfer seiner Politik wurden, nicht zu vergessen. Daher ist der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz national seit 1996 und international seit 2005 ein öffentlicher Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus, vor allem für die jüdischen Opfer des Holocaust.

Erinnerung an Zyklon B in der zum Weltkulturerbe gehörenden Gedenkstätte Auschwitz

In Eisenbahnzügen, unter unmenschlichen Bedingungen, wurden Menschen aus vielen Ländern Europas, aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, der Sowjetunion und mehr, nach Auschwitz gebracht. Von ihnen waren etwa 90% Jüdinnen und Juden, aber die geradezu industrialisiert organisierte Ermordung in den Gaskammern betraf auch andere Gruppen von Menschen, deren Leben nicht zählte, wie zum Beispiel Sinti und Roma, Homosexuelle oder behinderte Menschen. Die Zahl der Todesopfer nur im Komplex Auschwitz wird auf 1 bis 1,5 Millionen Menschen geschätzt.

Verantwortlich für die Verbrechen zwischen 1933 und 1945 ist das nationalsozialistisch regierte und beherrschte Deutschland unter Adolf Hitler und der NSDAP. In anderen Worten: Menschen, die diese Politik unterstützt haben oder auch Menschen, die heute eine solche Politik unterstützen und fordern, müssen und können Nationalsozialisten genannt werden, kurz: Nazis. Ihnen müssen wir entgegen treten unter den Bannern von „Nie wieder“ und „We remember“.

Ein nützlicher Begriff in der Auseinandersetzung mit Gedanken und Meinungen, die von eigenen abweichen oder vielleicht auch verstörend Anderes ausdrücken, ist das Wort Nazi nicht. Die aktuelle Inflation des Begriffes Nazi für Andersdenkende zeigt nicht nur große  historische Wissenslücken, sondern relativiert dadurch auch die kaum fassbare Dimension der tatsächlichen Nazi-Verbrechen zugunsten eines abfälligen Umgangs mit unbequemen Gesprächspartnern.

Foto Jason M Ramos / Wikimedia Commons